Album Review: FM – Brotherhood

Label
Frontiers
Erscheinungsdatum
05.09.2025
Tracklist
1. Do You Mean It
2. Living On The Run
3. Coming For You
4. Raised On The Wrong Side
5. Love Comes To All
6. Just Walk Away
7. Don’t Call It Love
8. Time Waits For No One
9. Because Of You
10. Chasing Freedom
11. The Enemy Within
Line-Up
Steve Overland – Vocals, guitar
Merv Goldsworthy – Bass
Pete Jupp – Drums
Jem Davis – Keyboards
Jim Kirkpatrick – Guitars
Website
https://www.fmofficial.com/
Unsere Wertung
89
89

Unermüdlich kredenzen uns die britischen AOR-Urgesteine um Gesangsgott Steve Overland in mehr oder minder regelmäßigen Abständen ein Klassealbum nach dem anderen. Die Messlatte für ihren aktuellen Output Brotherhood lag aufgrund des herausragenden Vorgängers Old Habits Die Hard (2024) verdammt hoch, umso gespannter war ich darauf, ob die alten Recken erneut in der Lage sein würden, den Erwartungen zu entsprechen.

Mit ‘Do You Mean It’ startet die Scheibe schon mal mehr als überraschend. Keine süßen Melodien für Millionen, vielmehr geht es verdammt bluesig zur Sache, im Refrain kommen weibliche Backgroundvocals zum Tragen. Sehr interessant, wenn auch nicht unbedingt erwartbar. Mit dem folgenden ‘Living On The Run’ kehrt man wieder mehr als souverän in bekannte Fahrwasser zurück und präsentiert einen AOR-Song der Extraklasse. Overlands Vocals (wie macht der Mann das nach all den Jahrzehnten eigentlich?) stehen über allem, der Refrain wird einen garantiert über Tage begleiten und das Gitarrensolo beweist einmal mehr das Gespür der Truppe für ihr unfassbares Melodieverständnis.

Selbiges kann man auch in ‘Raised On The Wrong Side’ verstärkt ausmachen, garniert mit einem latenten Souleinschlag – ebenfalls einer der Höhepunkte des Albums. Schön zu hören, dass sich die Band auf ihre alten Tage nicht ausschließlich auf bekanntem Terrain bewegt, sondern immer noch in der Lage ist, bislang nie gehörte Einflüsse in ihren allseits bekannten Sound einfließen zu lassen.

Natürlich werden die Trademarks nicht vernachlässigt, beeindruckend dargeboten im flotten Meldodickracher ‘Time Waits For No-One’ oder dem grandiosen ‘Because Of You’. Dass die Produktion alles andere als klinisch klingt, sondern vielmehr auf ein organisches Hörerlebnis setzt, macht das Album noch runder als es eh schon ist.

Es bleibt somit festzuhalten, dass es FM auch weiterhin schaffen, hochklassige Genrealben zu veröffentlichen, ohne sich anderen Stilistiken völlig zu verschließen. Damit bleiben die Herren weiterhin relevant und interessant. Von welcher Band mit diesem Background und dieser langen Historie kann man das schon behaupten?