KILLER KINGS – Burn For Love

Label
Frontiers
Erscheinungsdatum
14.10.2022
Tracklist
1. Burn For Love
2. I Will Be Stronger
3. Higher
4. In A Different World
5. Another Night, Another Fight
6. Phoenix
7. Two Ships
8. Losing Me
9. Do Or Die
10. The Pains Of Yesterday
11. Ain’t No End In Sight
Line-Up
Gregory Lynn Hall - Vocals
Tristan Avakian - Guitars
Alessandro Del Vecchio - Bass, Keyboards
Nicholas Papapicco - Drums
Unsere Wertung
50
50

Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich ein Review von Burn For Love der KILLER KINGS veröffentlichen soll. Bescheuerter Bandname hin oder her, die Voraussetzungen für ein tolles AOR-Album waren durchaus gut: Die beiden Protagonisten Gregory Lynn Hall und Tristan Avakian hatten nämlich in der Vergangenheit bewiesen, dass sie es können.

Sänger Lynn Hall hat seinerzeit mit Roll The Dice, dem zweiten von drei Alben der Melodicrocker 101 SOUTH ein vergessenes Juwel abgeliefert, welches auch verdientermaßen in unserer Top-250-Liste landete. Avakian brillierte als Gitarrist auf Never Surrender, dem einzigen Album von RED DAWN, welches sogar in unserer Liste in den Top 100 zu finden ist.

Beste Bedingungen also für ein weiteres Top Album. Machen wir es kurz: Burn For Love (müsste eigentlich Burn My Time heißen) ist zumindest für mich die größte Enttäuschung des Jahres. Ich habe mir die Mühe gemacht und die Scheibe bestimmt 5 oder 6x angehört, immer mit der Hoffnung, dass die Songs doch noch zünden wollen. Leider ist das aber nicht passiert.

Es gibt Alben, die sind qualitativ so minderwertig, dass man sie nicht am Stück hören kann und bereits nach zwei Durchläufen aufgibt – so z.b. Tigress, der letztjährige Output von Jim Peterik, was für mich das größte Ärgernis der letzten Jahre darstellt. Nein, zu dieser Kategorie gehört das KILLER KINGS-Album nicht. Es plätschert einfach von vorne bis hinten durchschnittlich dahin. Da gibt es keine packenden Strophen, keine eingängigen Refrains. Das Album nervt nicht, aber es ist an Belanglosigkeit kaum zu überbieten.

Natürlich ist sowohl die Gitarrenarbeit gut und Lynn Halls rauer Gesang ist ebenfalls top. Aber was bringt das, wenn die Nummern nicht im Ohr hängenbleiben? Irgendwelche Songs zu erwähnen, erübrigt sich hiermit.

Falls die Kooperation von längerer Dauer ist, dann hoffen wir, dass die beiden ihre alten Alben rauskramen und genau dort wieder anknüpfen. Bis dahin müssen sich die KILLER KINGS mit durchschnittlichen 50 Punkten zufriedengeben.

  1. 60

    Ganz so schlimm wie Rainer finde ich das Album zwar nicht, aber gerade im Vergleich zu 101 South ist da ein ganz schöner Klassenunterschied festzustellen. Mir fehlt komplett die Dramatik, die 101 South immer ausmachten. Auch den Gesang finde ich deutlich schwächer als früher, rauer und gepresster. Dafür erinnert er mich diesmal gelegentlich an Bob Catley für Arme. Das plätschert zum größten Teil schon recht belanglos an mir vorbei, ohne aber richtig weh zu tun. Dazu kommt noch der sterile Drumcomputer-Sound, der mir die Lust nimmt, mir das öfters zu geben.

    Am ehesten reicht für mich das über 6-minütige “Another Night, Another Fight” an alte Glanztaten heran. Leider ist das aus meiner Sicht der einzige richtige Lichtblick.

    1. In Anbetracht Deiner Ausführungen finde ich 60%
      schon ziemlich stattlich 😉

      Mir gibt die Scheibe tatsächlich kaum was.
      Nichts was im Ohr bleibt und instrumental allenfalls
      gediegener Durchschnitt.

  2. 75

    Ich mag das Album. Es ist jetzt sicher nicht der Megaburner, aber für mich abwechslungsreicher, kantiger, spannender und insgesamt nachhaltiger als manch abgefeiertes, glattpoliertes und austauschbares Scandi – AOR – Album.