PRAYING MANTIS – Katharsis

Label
Frontiers
Erscheinungsdatum
28.01.2022
Tracklist
1. Cry For The Nations
2. Closer To Heaven
3. Ain’t No Rock ‘N’ Roll In Heaven
4. Non Omnis Moriar
5. Long Time Coming
6. Sacrifice
7. Wheels In Motion
8. Masquerade
9. Find Our Way Back Home
10. Don’t Call Us Now
11. The Devil Never Changes
Line-Up
Tino Troy – Guitars & Vocals
Chris Troy – Bass & Vocals
Andy Burgess – Guitars + Vocals
Jaycee Cuijpers – Lead Vocals
Hans in ‘t Zandt – Drums
Unsere Wertung
82
82

Mit Katharsis veröffentlichen PRAYING MANTIS jetzt auch schon ihren elften Longplayer. Gedenk der Tatsache, dass zwischen ihrem legendären Debüt Time Tells No Lies und dem Zweitling Predator In Disguise satte zehn Jahre lagen, haben sie seitdem regelmäßig hochklassige (z.B. The Journey Goes On) bis herausragende Alben (z.B. A Cry For The New World) veröffentlicht. Ein durchschnittliches oder gar schlechtes Album war nie darunter. Spoiler: Das ist ihnen zum Glück auch diesmal wieder nicht gelungen.

Für den Fall, dass dieses Review den Erstkontakt mit PRAYING MANTIS darstellt, sei gesagt, dass sich die Musik der Briten schon immer im Spannungsfeld ihrer britischen Kollegen von IRON MAIDEN, THIN LIZZY, MAGNUM und QUEEN bewegt.

Der Album Opener ‘A Cry For The Nations’ erinnert mich aber nicht nur wegen des Titels irgendwie auch an MSG. Klasse Song mit viel Live-Potential und schönem Chorus. Das folgende ‘Closer To Heaven’ ist ein schöner Song, der im instrumentalen Bereich viel Platz für Sänger John “Jaycee” Cuijpers lässt, der hier erneut beweist, welch herausragender Sänger er ist. Sein Einstieg im Jahre 2015 vor dem Legacy-Album hat der Band noch mal eine Extraportion Klasse verliehen.

Mit ‘Ain’t No Rock’n’Roll in Heaven’ betreten PRAYING MANTIS gar Neuland und mischen reinen Rock’n’Roll der 60er Jahre mit ihrem ureigenen Sound. Das Lied hat mich bei den ersten zwei Durchgängen zunächst gar gestört, inzwischen finde ich, dass es an dieser Stelle das Album wunderbar auflockert. Mit ‘Non Omnis Moriar’ (der Titel ist ein lateinisches Sprichwort was so viel bedeutet wie „Ich werde nicht sterben“) erklingt dann ein Lied wie es nur PRAYING MANTIS schreiben können. Tolle Gesangs- und Gitarrenmelodien. Dazu bilden Bass und Schlagzeug ein perfektes Fundament. Mein Lieblingslied des Albums. ‘A Long Time Coming’ spielt dann wieder mit den (Rock’n`Roll-) Wurzeln der Band und thematisiert die Bandgründung in den 70er Jahren.

‘Sacrifice’ startet gleich mit dem wunderschönen Refrain und bezaubert erneut durch eine direkt ins Herz treffende Gesangsmelodie. Hier zeigt sich die dem Album namensgebende kathartische Wirkung von Ton gewordener Traurigkeit am deutlichsten. Die sehr starke Bassarbeit von Chris Troy muss ich hier auch noch mal extra lobend erwähnen. ‚Wheels In Motion’ und ‘Masquerade’ bieten ebenfalls die hohe PRAYING MANTIS typische Qualität. Mit ‘Find My Back Home’ überraschen die Herren dann doch noch mal mit einem sehr poppigen Ansatz. Der Song hätte sich auch prima als Filmsoundtrack zu einem 80er Jahre Film gemacht. ‘Don’t Call Us Now’ ist tatsächlich der einzige Track des Albums, der mich auch nach zig Durchgängen ratlos zurücklässt. Nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht nötig. Abgeschlossen wird Katharsis dann wieder standesgemäß von ‘The Devil Never Changes’, der alle Stärken von PRAYING MANTIS noch einmal gebündelt in einem Lied vorstellt.

PRAYING MANTIS haben erneut geliefert und lassen mich hoch erfreut mit einem weiteren wunderbaren Album zurück. 82 hoch verdiente Punkte.