STRANGEWAYS – Complete Recordings – Vol. 1 1985-1994

Label
Cherry Red
Erscheinungsdatum
10.06.2022
Tracklist: Strangeways
1 The kid needs love
2 Hold back your love
3 Close to the edge
4 Heartbreak zone
5 Cry out
6 Power play
7 Breakin' down the barriers
8 Now it's gone
9 More than promises
10 Hold tight
11 All the wrong reasons (demo)
12 Hold on (demo)
13 Close to the edge (demo)
14 Breakin' down the barriers (demo)
15 Streets on fire (demo)
Tracklist: Native Sons
1 Dance with somebody
2 Only a fool
3 So far away
4 Where do we go from here
5 Goodnight la
6 Empty streets
7 Stand up and shout
8 Shake the seven
9 Never gonna lose it
10 Face to face
11 Stand up and shout / breaking down the barriers (live)
12 Dance with somebody (live)
13 Never gonna lose it (live)
14 Only a fool (single edit)
15 Goodnight la (single edit)
16 Dance with somebody (aor mix)
Tracklist: Walk In The Fire
1 Where are they now
2 Danger in your eyes
3 Love lies dying
4 Every time you cry
5 Talk to me
6 Living in the danger zone
7 Modern world
8 Into the night
9 Walk in the fire
10 After the hurt is gone
11 Jackie's gone (demo)
12 Big tom (demo)
13 Liberty (demo)
14 The last chance (demo)
15 So far away (live)
16 Where do we go from here (live)
17 Every time you cry (single edit)
Tracklist: And The Horse
1 Precious time
2 Mans maker
3 Out of the blue
4 Through the wire
5 The great awakening
6 Wonder how
7 Head on
8 Some of us lie
9 Over you
10 On

Mit diesem Boxset veröffentlichen Cherry Red eine beachtenswerte Zusammenstellung der britischen Band STRANGEWAYS. Wie beachtenswert, das ist ohne Zweifel daran festzumachen, dass ganze drei Alben des Boxsets unter unseren Top 250 All Time Faves zu finden sind. Strangeways auf Platz 241, Native Sons auf Platz 28 und Walk In The Fire gar auf Platz 12!

CD 1: Strangeways – 1984

Das Debut aus dem Hause STRANGEWAYS – auf Platz 241 der Top 250 – hat euch Kollege Alex bereits ausgiebig vorgestellt. Der Vergleich zwischen englischer Autobahn Tristesse (Strangeways) und dem sonnigen California Highway (beginnt mit Native Sons) gefällt mir sehr gut. Beschreibt er doch damit den musikalischen Wandel, den die Band immer wieder in ihrer Karriere vollzogen hat, äußerst treffend.

CD 2: Native Sons – 1987

Das Zweitwerk zeigt die Formation von einer ganz anderen Seite. Sänger Tony Liddell hat die Truppe verlassen und ist durch einen gewissen Terry Brock ersetzt worden. Und damit befinden sich STRANGEWAYS in einer ganz anderen musikalischen Welt. Weg von leicht hardrockigen Klängen auf dem Debut hin zu perfektem amerikanisch geprägten AOR. Native Sons war meine erste Berührung mit der Band. Als ich das Album erstmalig 1987 anhörte war ich absolut sicher, es mit einer amerikanischen oder kanadischen Formation zu tun zu haben. ‚Only A Fool‘ darf getrost als perfekter AOR Song bezeichnet werden, ‚Goodnight L.A.‘ steht dem in nichts nach und warf einen kleinen Hit für die Band ab. Zu finden auf fast jedem Samper, der sich mit Rock oder AOR der 80er Jahre befasst.

CD 3: Walk In The Fire – 1989

Ich nehme es gleich vorweg: Walk In The Fire ist ein Meisterwerk und ich zücke hier ohne Wenn und Aber die absolute Höchstwertung von 100%. Erstmalig 1989 veröffentlicht hat der Zahn der Zeit diesem Kleinod im AOR/Melodic Rock nichts anhaben können. War der Vorgänger Native Sons schon herausragend, haben STRANGEWAYS auf Walk In The Fire schlichtweg die Perfektion erreicht. Alles, was sich zwischen dem Opener ‚Where Are They Now‘ und dem Schlusspunkt ‚After The Hurt Is Gone‘ an Songs findet, ist pure AOR Magie. Terry Brock hat nie wieder besser gesungen und die zeitlose Produktion mit kristallklarem und zeitgleich druckvollem Sound sucht heute noch ihresgleichen. Unter den zehn Songs auf dem Originalalbum ist nicht einer auch nur ansatzweise schwach.

Bei den beiden Alben Native Sons und Walk In The Fire kann man genauso schön diskutieren wie bei den beiden Journey Alben Escape und Frontiers. Welches ist besser?

CD 4: And The Horse – 1994

Was die Truppe anno 1994 als Nachfolger zum perfekten Walk In The Fire dazu bewogen hat, das unsägliche And The Horse an den Start zu bringen, wird ein Mysterium der Musikgeschichte bleiben. Terry Brock hatte zwar die Band verlassen und Gitarrist Ian Stewart zusätzlich den Gesang übernommen, doch ein so schwaches und stilistisch anders gelagertes Album hatte wohl niemand erwartet.  Nichts – aber auch rein gar nichts – erinnert an die vorigen Glanztaten. Nicht ein einziger gelungener Song auf dem ganzen Album. Im Rahmen des Reviews habe ich mich noch mal ausgiebig mit allen Alben beschäftigt. Vielleicht hatte ich in den Jahren zuvor etwas überhört? Vielleicht ist das Album wie eine gute Flasche Rotwein über die Jahre gereift? Vielleicht lässt sich doch noch ein Ansatzpunkt zu einer guten Bewertung finden? Ich muss passen: Auch diesmal habe ich nichts gefunden, was ich euch ans Herz legen könnte. Na ja, ‚Out Of The Blue‘ lässt kurz aufhorchen – aber ansonsten? Nach dem siebten Track ‚Head On‘ musste ich eine Pause einlegen, um mir später noch die restlichen drei Songs anhören zu können. Nichts als gepflegte Langweile über gut sechzig Minuten Spielzeit.

Strangeways, Native Sons und Walk In The Fire sind mit zahlreichen Demoaufnahmen, Livetracks und Single Edits aufgewertet und bieten somit eine Menge an Bonusmaterial. Bei And The Horse ist nichts hinzugefügt worden. Ich freue mich schon jetzt auf Vol. 2, denn mit der Rückkehr von Terry Brock sollte noch einiges an guten Werken auf uns zukommen. Mehr zu dieser Truppe in unseren Top 250 und demnächst, wenn Vol. 2 zur Veröffentlichung kommt.