TEN – Here Be Monsters

Label
Frontiers
Erscheinungsdatum
18.02.2022
Tracklist
1. Fearless
2. Chapter And Psalm
3. Hurricane
4. Strangers On A Distant Shore
5. The Dream That Fell To Earth
6. The Miracle Of Life
7. Immaculate Friends
8. Anything You Want
9. Follow Me Into The Fire
10. The Longest Time
Line-Up
Gary Hughes - Vocals
Dann Rosingana - Lead Guitars
Steve Grocott - Lead Guitars
John Halliwell - Rhythm Guitars
Darrel Treece-Birch - Keyboards
Steve McKenna - Bass
Unsere Wertung
80
80

Seit rund 26 Jahren beehren uns die englischen Hardrocker von TEN mit neuen Alben. Mit Here Be Monsters geht das 14. Studioalbum, der von Mastermind und Songwriter Gary Hughes angeführten Truppe, an den Start. Ich muss gestehen, dass ich die Band in den letzten Jahren nicht mehr intensiv verfolgt habe. Die ersten Alben, bis einschließlich Babylon (2000), habe ich in guter und schlechter Erinnerung. Gut, weil damals schon das eigenständige und sich aus der Masse der Bands abhebende Songwriting überzeugt hat. Schlecht, weil die Aufnahmequalität der Alben äußerst mäßig war. Selbst die Wiederveröffentlichungen, Jahre später, haben da nicht wirklich eine Verbesserung gebracht.

An dieser Stelle kann ich schon mal Entwarnung geben: In puncto Klangqualität gibt es an Here Be Monsters nichts auszusetzen. Aber auch ansonsten gibt es wenig zu meckern. Mr. Hughes versteht sein Handwerk und hat beim Songwriting nichts dem Zufall überlassen. Alle 10 Tracks sind äußerst sorgfältig ausgearbeitet. Das Herzblut, mit dem er sein Projekt vorantreibt, ist in jeder Sekunde zu spüren. Dass er dabei manchmal vor lauter Melodieseeligkeit übers Ziel hinausschießt, sei ihm aufgrund der ausgleichenden Highlights verziehen. Zu diesen zählen auf jeden Fall der Opener ‚Fearless‘ und das nachfolgende ‚Chapter And Psalm‘. Beides Songs, die mit ihrer Spielzeit von knapp 7 Minuten bzw. gut 8 Minuten die Stärken der Band voll zur Geltung kommen lassen.

Flächige Keyboards und wirklich großartige Gitarrenarrangements versetzen den Hörer gedanklich in die schottischen Highlands. Klar, dass da Erinnerungen an die Kollegen von DARE und ganz dezent auch THIN LIZZY wach werden. ‚Hurricane‘ hat mich im ersten Durchgang komplett kalt gelassen. Jedoch nach mehrmaligem durchhören der Scheibe, entfaltet der Song seinen Ohrwurmcharakter – zum Abschluss veredelt mit einem herausragenden Gitarrenpart. Das mit dem Ohrwurmcharakter gilt übrigens für alle Songs auf Here Be Monsters. Ein paar Durchläufe mehr muss man dem Album einräumen. Dann jedoch entfaltet es seine Wirkung und hebt sich sehr wohltuend aus der Flut der derzeitigen Veröffentlichungen hervor.

Nur ‚Anything You Want‘ geht gar nicht! Die Nummer mit deutschem Text und jeder Musikantenstadel steht Kopf.