ZADRA – Guiding Star

Label
Frontiers
Erscheinungsdatum
18.02.2022
Tracklist
1. Come Together
2. Nothing More To Say
3. Ship Of Fools
4. Come Back To Me
5. Escape The Rain
6. A Matter Of Yesterday
7. I’ll Meet You In Heaven
8. Take My Hand
9. Dream Of You
10. Won’t Let Your Love Take Me Down
11. Rise From The Fire
Line-Up
August Zadra - vocals, backing vocals, guitars
Jeff Scott Soto – backing vocals on all songs except “Come Back to Me”
Alessandro Del Vecchio - bass, keyboards, backing vocals, additional rhythm guitars on “Won’t Let Your Love Take Me Down”
Dennis DeYoung – keyboard solo on “Take My Hand”
Jelly Cardarelli - drums
Unsere Wertung
86
86

August Zadra, seines Zeichens vielbeschäftigter Gitarrist, Studio- und Livemusiker für solche Größen wie Jim Peterik (SURVIVOR, PRIDE OF LIONS) oder Robin Zander (CHEAP TRICK), seit 2010 Mitglied von Dennis DeYoungs Soloband und auch am vielgelobten Debüt von WAITING FOR MONDAY (2020) maßgeblich beteiligt, präsentiert uns nun mit Guiding Star sein erstes Projekt unter eigener Flagge.

Prominent unterstützt von ehemaligen bzw. aktuellen Weggefährten (u.a. gibt sich Jeff Scott Soto an den Backing Vocals die Ehre), punktet die Scheibe mit einem bis ins kleinste Detail durchdachten Songwriting, den virtuosen, mal wild solierenden, mal nur dem Song dienenden, Gitarren sowie vor allen Dingen mit einer überaus variablen Stimme, die in seine Phrasierungen immer wieder an eine etwas höher angelegte Version von Danny Vaughn (TYKETTO) erinnert.

Besonders auffällig sind die abwechslungsreichen, so gar nicht typischen Arrangements, die weit über die Genregrenzen hinausgehen. Die erste Singlauskopplung ‚Nothing More To Say‘ beispielsweise glänzt nicht nur mit einem hitverdächtigen Refrain, sondern überrascht auch mit einem ausufernden Gitarrenpart und einer außergewöhnlich langen Spielzeit von über 6 Minuten. Im Rahmen des ungewöhnlich aufgebauten Titeltracks oder des opulent instrumentierten ‚A Matter Of Yesterday‘ kann man sogar leichte Ausflüge in gut verdauliche Progrockgefilde ausmachen – ohne jedoch die ursprüngliche, fest im AOR/Melodic Rock verankerte Grundausrichtung völlig aus den Augen zu verlieren.

Das hardrockige ‚Ship Of Fools‘ – gekrönt mit einem Vivian Campbell-Gedächtnissolo – kann dabei genauso überzeugen, wie das mit einem tollen Basslauf und schönen Keyboardteppichen unterlegte ‚Come Back To Me‘. Die getragene Midtempoballade ‚Take My Hand‘ hingegen entführt einen atmosphärisch in die 70er, wozu Dennis DeYoung‘s Gastsolo an den Tasten nicht unwesentlich beizutragen weiß.

Um hier nicht einen falschen Eindruck zu vermitteln: Natürlich haben wir es hier auch mit zuckersüßen Melodien und schmachtfetzenden Balladen zu tun, diese sind aber stets um Abwechslung bemüht und bewegen sich weitab von der Belanglosigkeit so einiger Genrekollegen.

Gerade diese ungewöhnlichen Ansätze, gepaart mit der Virtuosität des Protagonisten und seinem geradezu beängstigenden Gespür für eingängige Melodien, lassen Guiding Star eindeutig aus der Masse der Veröffentlichungen herausstechen und beweisen eindrucksvoll, dass sich auch aus einem altehrwürdigen und meist traditionell gehaltenen Genre noch so einiges innovatives und überraschendes entwickeln kann.