BROTHER FIRETRIBE, Tampere/Helsinki 10./11.11 2023

Nachdem die für das Frühjahr 2023 angekündigte Tour von BROTHER FIRETRIBE zusammen mit ONE DESIRE in Deutschland und dem Rest von Europa ja leider komplett gecancelt wurde, war für mich klar, dass ich zum nächstmöglichen Zeitpunkt wieder nach Finnland fliegen muss, sobald dort Konzerte anstehen.

Im Juli wurde dann die „Band On A Mission“-Tour angekündigt: 13 Shows vom 16.9.-11.11.2023 in kleineren bis mittleren Clubs in ganz Finnland. Mein ursprünglicher Plan, mal für eine Woche nach Finnland zu fliegen, um so mehrere Konzerte besuchen zu können und der Band hinterher zu fahren ist leider nicht aufgegangen, da die Gigs lediglich an den Wochenenden stattfinden sollten. Sofort wurde nach Flügen gesucht und da diese recht preiswert waren habe ich beschlossen, im September UND im November für jeweils zwei Shows hochzufliegen.

Gesagt. Getan. Nachdem mein Trip im September bereits ein voller Erfolg war, war ich jetzt natürlich umso mehr gespannt auf die finalen (und ausverkauften) Konzerte in Tampere und Helsinki (insgesamt waren 5 der 13 Konzerte ausverkauft). Was ursprünglich als ein Einzeltrip geplant war, wurde letztendlich zu einer gemeinsamen Reise zusammen mit einem sehr guten Freund, dem Peter vom Radiosender Munich’s Hardest Hits. Da er sich allerdings auch Helsinki ansehen wollte, bin ich zum Konzert nach Tampere alleine gefahren. Wobei es vermutlich so auch besser war, nachdem unser Trip bereits am Flughafen in München mit diversen Pannen begonnen hatte: Gerissene Hose bei mir, beim Peter haben sich nach und nach die Schuhsohlen verabschiedet. Es konnte also nur besser werden!

Mit dem Zug im verregneten Tampere angekommen, bin ich erstmal ins Hotel und habe mich für das Konzert etwas aufgewärmt. Um 18.30 Uhr finnischer Zeit war ich bereits mit Bekannten aus Finnland vorm G Livelab. Und ich muss sagen, dieses Gebäude sah bereits von außen sehr vielversprechend aus. Als dann um 20 Uhr die Türen aufgingen war ich natürlich sehr gespannt, was mich drin erwartet. Und es war beeindruckend. Ein wunderschöner Club und durch die tolle Lichtanlage sah alles noch viel faszinierender aus.

Punkt 21 Uhr ging es dann los und nach und nach kamen Hannes (Schlagzeug), Tomppa (Keyboard), Jason (Bass) und Roope (Gitarre) auf die Bühne. Los ging’s mit ‚Man On A Mission‘, der ersten Single des kommenden Albums. Mit den ersten Takten zum (meiner Meinung nach perfekten) Opener kam nun auch Pekka auf die Bühne. Man konnte den Jungs direkt ansehen, wie sehr sie sich auf diese ausverkaufte Show gefreut haben. Voller Energie und mit einem breiten Grinsen im Gesicht ging es direkt weiter mit dem Uptempo-Songs ‚Help Is On The Way‘ und ‚I Am Rock‘, gefolgt von ‚Chariot Of Fire‘ und ‚Indelible Heroes‘. Mit ‚Runaways‘ wurde man dann ins Jahr 2008 zurück katapultiert. Bei ‚Arianne‘ war das Publikum dann wirklich „on fire“, ich glaube jeder im Raum hat hier mitgesungen und getanzt. Danach wurde es mit ‚Wildest Dreams‘ etwas ruhiger, bevor es bei ‚Rock In The City‘ wieder volle Power um die Ohren gab.

Und ja, es gibt ihn, diesen Song, den ich über alles liebe, aber bei dem ich tatsächlich jedes Mal „froh“ bin, wenn er vorbei ist: ‚Bring On The Rain‘. Der Grund ist, dass mich dieser Song emotional so extrem berührt, dass hierbei nie ein Auge trocken bleibt. Ich versuche jedes Mal nicht zu weinen. Vergebens. Auch hier hat das Publikum lautstark mitgesungen bis in die letzte Reihe. Gänsehaut pur!

Weiter ging es mit ‚Taste Of A Champion‘, dem anfangs sehr gefühlvollen ‚Night Drive‘ welches sich nach und nach live jedes Mal zu einem absoluten Knaller entwickelt, ‚Thunder Rising‘ und schließlich ‚Just Another Night‘, der zweiten Single des neuen Albums. Und live kommt der Song nochmal um einiges fetziger rüber, da Roope an der Gitarre hier ein Solo am Ende hinlegt, das ich so selten gehört habe. Unbeschreiblich schön! Und damit sollte das eigentliche Set auch schon vorbei sein.

Die Jungs haben sich aber natürlich nicht lange bitten lassen und so kamen sie nur kurze Zeit später zurück auf die Bühne, um mit ihren größten Hits ‚For Better Or For Worse‘ und ‚Heart Full Of Fire‘ diesen Abend zu beenden. Zumindest „on stage“.

Denn abseits der Bühne war der Abend natürlich noch nicht vorbei und es hat nicht lange gedauert, bis die Band rausgekommen ist, um mit ihren Fans Fotos zu machen, Autogramme zu geben oder einfach nur nett zu plaudern und gemeinsam etwas zu trinken.

Für mich ging es dann zurück ins Hotel, um dann am nächsten Tag beizeiten den Zug Richtung Helsinki zu nehmen. Dort angekommen konnte ich bereits das wunderschöne Hotelzimmer beziehen und mich dann am Dom mit Peter treffen. Da es nachwievor fast ununterbrochen regnete, haben wir beschlossen, am Hafen eine Kleinigkeit zu essen. Es gab eine äußerst leckere Lachssuppe, genau das Richtige bei dem Wetter! Anschließend ging es bereits zurück zum Hotel, da wir noch ganz besondere Pläne hatten vor dem Konzert.

Wie bereits erwähnt, ist Peter Moderator (und Miteigentümer) von Munich’s Hardest Hits, DEM besten Online-Radiosender für Melodic Rock und AOR. Und natürlich wollte er die Chance nutzen, um mit Pekka eine Station ID aufzunehmen. Wir waren aus dem Grund mit Pekka vor dem Konzert verabredet. Er hat sich sehr viel Zeit für uns genommen und hat uns sogar erlaubt, im Club zu bleiben, bis das Konzert anfängt. Insofern kam ich in den Genuss, den Soundcheck live mitzuerleben, was für mich ein unglaubliches Gefühl war, weil BROTHER FIRETRIBE ‚Arianne‘ quasi nur für mich gespielt haben – diesen Moment werde ich nie vergessen.

Leider gab es im Vorfeld in Helsinki einen Zwischenfall, weshalb das ganze Konzert auf der Kippe stand. Beim Aufbau ist vom Roope der Gitarrenprozessor explodiert und er musste nun hoffen, von jemandem genau den Gleichen noch rechtzeitig irgendwoher zu bekommen.

Letztendlich ging aber alles gut und in letzter Sekunde half der Gitarrist von Sunrise Avenue aus und stellte der Band den Prozessor zur Verfügung. Das Konzert konnte also zum Glück wie geplant stattfinden.

Ich werde auf dieses Konzert jetzt nicht noch einmal so detailliert eingehen, da es ja die gleiche Setlist war. Allerdings gab es zu dem Gig in Tampere dann doch ein paar Unterschiede. Obwohl die Band auch hier im G Livelab spielte, also der gleichen Clubkette wie in Tampere, war hier alles bestuhlt. Ich war geschockt und muss zugeben, dass das die Vorfreude etwas gedämpft hat. Allerdings hatten auch BROTHER FIRETRIBE keine Lust, vor einem sitzenden Publikum zu spielen also forderte Pekka bereits während den ersten Takten bei ‚Man On A Mission‘ das Publikum auf, aufzustehen. Gesagt. Getan. Und ab dem Zeitpunkt war die Stimmung wirklich gut.

Meiner Meinung nach war es in Tampere zwar nochmal einen Tick besser, aber das ist Ansichtssache. Auch die Lichtanlage war in Helsinki nicht so gut wie in Tampere, was dazu führte, dass man Hannes am Schlagzeug und Tomppa am Keyboard eigentlich fast nicht sah. Aber wisst ihr was? Es war auch so ein rundherum gelungener Auftritt und ein absolut würdiger Abschluss dieser Tour!

Und auch in Helsinki haben sich die Herren nicht zweimal bitten lassen und sind sofort nach dem Konzert raus gekommen um noch mit den Fans zu reden. Es waren natürlich auch viele Freunde und Familienangehörige der Bandmitglieder hier anwesend, schließlich war es ja das „Heimspiel“ von BROTHER FIRETRIBE. Ich weiß nicht mehr wie spät es war als Peter und ich zusammen mit Jason und Pekka (plus deren Begleitungen) rausgeschmissen wurden. Jetzt war es leider an der Zeit „Tschüß“ zu sagen. Für Peter und mich ging es noch in’s gegenüberliegende „The Riff“ (die bekannteste Metal-Bar in Helsinki), wo wir noch einen letzten Absacker getrunken haben. Ein perfekter Abschluss für einen perfekten Trip.

Übrigens: Wer BROTHER FIRETRIBE unbedingt einmal (oder mal wieder) live erleben möchte, der hat nächstes Jahr im April/Mai dazu sehr wahrscheinlich die Gelegenheit – allerdings wieder in Finnland. Parallel dazu wird vermutlich auch das neue Album erscheinen.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal ein fettes DANKE loswerden: An allererster Stelle an Pekka. Dass er sich so viel Zeit für uns genommen hat, ist nicht selbstverständlich! DANKE auch an Hannes, Roope, Jason und Tomppa für alles! DANKE an Peter, dass er mich ertragen hat! Und natürlich DANKE an Rainer! Ohne Deine Unterstützung wären diese Trips für mich gar nicht erst möglich! Aber dafür bekommst Du auch ein umfangreiches Review 😉