HOUSE OF SHAKIRA – Xit

Label
Frontiers
Erscheinungsdatum
19.05.2023
Tracklist
1. Something In The Water
2. No Silver Lining
3. Toxic Train
4. Your Exit
5. Too Much Love
6. The Messenger
7. Twisted Attitude
8. Nowhere Bound
9. Chimera
10. Hell Or Heaven
11. Xit
Line-Up
Andreas Novak – Vocals
Mats Hallstensson – Guitars, Vocals
Anders Lundström – Guitars
Per Schelander – Bass, Vocals
Martin Larsson - Drums
Unsere Wertung
90
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90

Das neue Werk Xit von HOUSE OF SHAKIRA wurde bereits Mitte Mai veröffentlicht, ist aber wieder gewohnt gut und ungewöhnlich ausgefallen, dass wir es Euch nicht vorenthalten wollen. Das einzig gewöhnliche an dieser Band ist nämlich ihre schwedische Herkunft (derzeit scheinen mehr als die Hälfte aller melodisch geprägten Bands von dort abzustammen) und ihr Label Frontiers (derzeit scheinen mehr als… ach, egal).

Ungewöhnlich ist, dass fast kein Song und kein Album von HOUSE OF SHAKIRA gleichförmig, konstruiert oder gar nach Fließbandproduktion klingt. Dafür sorgen vor allem auf früheren Alben leichte Folk-Elemente aus aller Welt (gönnt Euch mal `Morning Over Morocco´ vom Debutalbum Lint), überraschende kompositorische Raffinessen, in Songs gekleidete positive Stimmungen jeglicher Art, filigranes instrumentales Können, das jedoch immer songdienlich verwendet wird, und perfekt ausgefeilte Chöre.

Xit ist bereits das zehnte Album der 1991 als THE STATION gegründeten Band (Funfact: der jetzige Name entstammt einem als Boutique getarnten Londoner Bordell), und seit dem letzten Output namens Radiocarbon (von der letztjährigen Wiederveröffentlichung ihres Debuts einmal abgesehen) sind auch schon wieder vier Jahre vergangen. Höchste Zeit, das sich HOUSE OF SHAKIRA wieder in Erinnerung rufen. Xit eignet sich dazu hervorragend – so viel schon einmal vorweg.

Der Einsteiger `Something In The Water´ ist ein ganz typischer Song der jüngeren Bandhistorie, ist er doch gespickt mit tollen Chören (die einem immer wieder auch mal unerwartet die Trommelfelle kraulen) und überraschenden Breaks und Akkordwechseln, und trotzdem klingt alles wie aus einem Guss. Klingt sehr nach LILLIAN AXE zu Love And War Zeiten – fantastisch also. In die gleiche AOR-mit-Überraschungen-Kerbe hauen auch `Too Much Love´ und `The Messenger´, die durch ihre sehr eingängigen Melodien von diesem Album vielleicht noch am schnellsten haften bleiben.

Ansonsten gibt´s leichte Country-Anleihen in RAGING SLAB-Manier (`No Silver Lining´), dezentes DEPECHE MODE-Feeling (massive Synthies bei `Nowhere Bound´), groovige Songs (verzerrter Bass beim Refrainmonster `Toxic Train´), etwas mit losgelassener Handbremse (`Chimera´) oder eher gemächliches (`Hell Or Heaven´ wieder ein Mörderrefrain!) und gar bluesiges (der Rausschmeisser `Xit´).

Lediglich mit den eher durchschnittlichen `Your Exit´ und `Twisted Attitude´ bin ich bisher noch nicht so richtig warm geworden. Bei insgesamt neun wirklichen Knallern von elf gebotenen Songs kann ich satte 90% verteilen, und ich hoffe sehr, dass uns eine ungewöhnliche Band wie HOUSE OF SHAKIRA noch lange erhalten bleibt und sich endlich auch mal nachhaltiger Erfolg einstellt – verdient hätte sie es.