REVOLUTION SAINTS – Against The Winds

Label
Frontiers
Erscheinungsdatum
09.02.24
Tracklist
1. Against the Winds
2. Changing My Mind
3. Fall on My Knees
4. Can't End It Right Now
5. Lost in Damnation
6. Will I See You Again
7. Show Me Your Light
8. Save All That Remains
9. Been Said and Done
10. Diving Wings
11. No Turning Back
Line-Up
Deen Castronovo (v, d)
Joel Hoekstra (g)
Alessandro Del Vecchio (k)
Jeff Pilson (b)
Unsere Wertung
88
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Knapp ein Jahr nach ihrem herausragenden Eagle Flight Output, stehen die REVOLUTION SAINTS bereits mit ihrem fünften Longplayer Against The Winds auf der Matte. Die geringe Zeitspanne ist jedoch nicht verwunderlich, wurden doch beide Alben im Rahmen einer einzigen Session aufgenommen. In Anbetracht der unzähligen Betätigungsfelder der Bandmitglieder – Castronovo ist weiterhin bei Journey aktiv, Gitarrist Hoekstra in x Projekte involviert und Pilson nach wie vor bei Foreigner eine nicht wegzudenkende Größe – eine vorausschauende und vor allen Dingen effiziente Vorgehensweise.

Dass der erfahrene Haufen nichts von seiner Durchschlagskraft eingebüßt hat, beweist schon der Opener und gleichzeitige Titeltrack in beeindruckender Weise. Castronovo führt mit seiner unverkennbaren Stimme durch einen Song, der insbesondere durch seine melodischen Gitarrenleads und einen nicht zu aufdringlichen Refrain zu überzeugen weiß. Gerade dieses bewusst NICHT auf gnadenlose Eingängigkeit setzende Songmuster unterscheidet das Stück wohltuend von der üblichen Herangehensweise der Genrekonkurrenz und lässt den Track auch nach dem zwanzigsten Hören noch frisch und inhaltlich hochinteressant erscheinen.

All jene, die Hauptsongwriter Alessandro Del Vecchio in der Vergangenheit aufgrund von Überpräsenz  nicht ganz zu Unrecht eine gewisse formelhaftigkeit im Rahmen in seiner Songs unterstellt haben, werden in Form des locker, flockigen ‘Changing My Mind’, dem überraschend heftig beginnenden und zuweilen etwas hektisch daherkommenden ‘Fall On My Knees’, dem mit schönen, treibenden Keyboardparts flanierten Rocker ‘Will I See You Again’ oder dem mit einem saustarken Refrain ausgestatteten ‘Lost In Damnation’ vom glatten Gegenteil überzeugt.

Natürlich erfindet man auf Against The Winds das Rad nicht neu: ’Can`t End It Right Now’ klingt beispielsweise dann doch etwas beliebig und plätschert mehr oder weniger lustlos dahin, aber man gewinnt durchaus den Eindruck, das der gute Alessandro sich seine kreativsten Ideen ausschließlich für die Saints aufspart.

Und hätte es tatsächlich noch eines Beweises bedurft, dass die inzwischen auch schon älteren Herrschaften nicht auch die ruhigen Töne hervorragend draufhaben: ‘Show Me Your Light’’ enthält all jene Trademarks, die die Band in dem Segment seit jeher auszeichnete: Tolle, rauhe Vocals, ein Refrain in bester JOURNEY Manier und nicht zuletzt ein einfühlsames, aber immer noch rockiges und technisch anspruchsvolles Gitarrensolo vom Allerfeinsten.

Überhaupt war und ist auch weiterhin instrumental alles im grünen Bereich, vor allen Dingen Hoekstra zaubert so manch feines Solo aufs Parkett (der Mittelpart von ‘Save All That Remains’ tendiert stilistisch fast schon ins metallische). Und auch wenn naturgemäß der Fokus auf den Songs liegt, so kann auch Castronovo, der bereits seit Jahrzehnten zu den besten seiner Zunft zählt, den ein- oder anderen bemerkenswerten Schlagzeugpart für sich beanspruchen.

Die Pole Position in Sachen aktueller AOR/Melodic Projekte hatte die Truppe bereits schon vor Against The Winds inne (naja, im Vergleich zu Peteriks unhörbaren Müll der letzten Jahre mag das richtig sein – Red.), dass sie selbige aber so beeindruckend zementieren und sogar weiterhin ausbauen kann, war so nicht unbedingt zu erwarten.