Something wicked this way comes? Nein, etwas Böses serviert uns Hr. Hughes mit dem neuen TEN-Album nun wirklich nicht. Ganz im Gegenteil. War das letzte Album Here Be Monsters zwar auch ein gutes, aber kein so durchgängig gelungenes Werk wie das vorliegende, überrascht dies doch sehr, da wohl beide Alben nahezu gleichzeitig entstanden sind.
Dass dabei die Klasse der ersten vier TEN-Alben dennoch deutlich verfehlt wird, dürfte inzwischen niemanden mehr ernsthaft überraschen. Diese Messlatte liegt einfach zu hoch.
Das Album wird stimmungsvoll von der namensgebenden Szene aus Macbeth eröffnet, bevor mit ‚Look For The Rose‘ ein starker Opener folgt, der einen schönen Drive besitzt und dessen Refrain die Gehörgänge hartnäckig blockiert. Es schließt sich das entspannt rockende ‚Brave New Lie‘ an, welches sicherlich nicht das Album Highlight darstellt, aber einfach ein schöner Song ist.
Darauf folgt mit ‚Tidal Wave‘ ein typisches Beispiel dafür, dass auch eine eher durchschnittliche TEN-Nummer kein schlechter Song sein kann. Auch hier hat Gary Hughes wieder tief in die Melodien-Wunderkiste gegriffen und einige unwiderstehliche Hooks eingebaut.
Es folgt mit ‚Parabellum‘ eines der Album-Highlights. So wünsche ich mir einen epischen und melodischen Rock Song. Die Gitarren braten wunderbar, während sich das Keyboard in elegischen Melodien verliert. Die Rhythmussektion hat einfach den Groove und dann setzt auch noch ein Refrain zum Niederknien dem Lied die Krone auf. Ganz großes Kino. Das Titellied fällt ob seinen düsteren Pop-Einflüssen etwas aus dem Rahmen. Die musikalische Untermalung bringt den Text aber hervorragend zur Geltung. Originell!
‚The Fire And The Rain‘ ist vielleicht etwas zu vorhersehbar und ich meine diese Art Lieder von TEN schon häufiger gehört zu haben. Schlecht geht dennoch definitiv anders. Natürlich dürfen ruhige Lieder auf einer TEN-Platte nicht fehlen. ‚New Found Hope‘ ist einfach ein wunderschöner Song, das in den 80ern das Zeug zu einem Megahit gehabt hätte. Heute würde ich dem Lied größere Chancen beim ESC einräumen. Und das meine ich ausdrücklich positiv.
‚The Only Way Out‘ bleibt etwas blass, ohne zu enttäuschen. Das rhythmisch spannend akzentuierte ‚When The Darkness Comes‘ lässt aber sofort wieder aufhorchen und unwillkürlich mit dem Kopf wippen. Das Album wird standesgemäß von dem großartigen Epik Track ‚The Greatest Show On Earth‘ abgeschlossen, welches sich ebenfalls als ein Album Highlight herausstellt. Am Ende drücke ich die Play-Taste erneut und vergebe verdiente 77 Punkte. Falls es Herrn Hughes in Zukunft gelingt binnen Jahresfrist immer eine solch hohe Qualität abzuliefern, darf er meinetwegen gerne bald wieder ein Album veröffentlichen.