THE LADDER – s/t (1986)

Label
Atco Records
Erscheinungsjahr
1986
Tracklist
1. Daydreams At Night
2. Double Shot Of Love
3. Time Soldier
4. Don't Turn Me Away
5. Breakdown
6. Standin'
7. Women Have Secrets
8. Lie To Me
9. Lover
10. Dancing In The Dark
Line-Up
Frank Mancano lead vocals
Joe Franco drums
Joe Parente keyboards
Tim Jordan guitars
Doug Grigsby bass
Lou Parente additional keyboards, percussion
Rob Hardin additional keyboards, percussion
Unsere Wertung
85
85

Bei THE LADDER handelt es sich in diesem Fall nicht um das gleichnamige Projekt von Steve Overland, sondern um das (leider einzige) Album der Band THE LADDER um die Brüder Joe und Lou Parente aus dem Jahr 1986.

Dass das Album nicht in die reguläre AOR-Bibel aufgenommen wurde liegt keineswegs an seiner Qualität, sondern schlicht an seiner Unbekanntheit. Aus den für mich nicht verständlichen Gründen ist es trotz der Vielzahl seiner Momente bis heute ein Geheimtipp geblieben. Weniger FOREIGNER, dafür mehr STAN MEISNER und SURVIVOR – so in etwa lässt sich die Albumausrichtung beschreiben. Dargeboten wird auf dem THE LADDER-Album hochwertiger und erstklassig produzierter Westcoast / Hi-Tech AOR mit einer hohen Dosis erwachsenen Pops, bei dem auch eine gesunde Härte nicht zu kurz kommt.

Die Songs kommen in einem eingängigen und sehr angenehmen Stil rüber und sind mit starken Basslinien, beseelten Vocals, bombastischen Drums (eingespielt von Joe Franco, unter anderem: TWISTED SISTER / FIONA) sowie einer sehr guten Gitarrenarbeit versehen. Und all das in einem coolen und breiten Keyboardgewand.

Der arg poppige, dennoch gute Opener ‚Daydreams At Night‘ zündet sofort und setzt sich in den Gehörgängen fest. Die beiden darauffolgenden Songs – das vergleichsweise harte und hymnische ‘Time Soldier‘ und das hochmelodische und mit einem Monsterhook versehene ‚Double Shot Of Love‘ gehören mit Sicherheit zum Besten, was der AOR je hervorgebracht hat. Im Vergleich zu den beiden genannten Songs etwas weniger spektakulär, aber immer noch top sind der Stampfer ‚Breakdown‘, der Leckerbissen ‚Lie to Me‘ sowie ‚Dancing In the Dark‘, welches das insgesamt sehr gute Album abschließt. Bei all der Klasse lässt sich auch verschmerzen, dass nicht jeder Song (‚Don’t Turn Me Away‘) voll ins Schwarze trifft.

The Ladder ist allemal empfehlenswert – alleine die Übersongs ‚Time Soldier‘ und ‚Double Shot Of Love‘ verdienen gehört zu werden. Das Album wurde über Jahre hinweg zu einem Sammlerstück, Neben einer limitierten Bootleg-Veröffentlichung in Skandinavien (semi-offiziell) Mitte der Neunziger, erschien 2010 eine offizielle Wounded Bird-Veröffentlichung auf CD. Die Vinyl-Version ist erwartungsgemäß leichter und preiswerter zu bekommen.